Das Team des SC Hilchenbach hat die Vorrundenpartie beim SV Weidenau/Geisweid 2 mit 2,5:1,5 gewonnen und zieht damit ins Halbfinale des Viererpokals des Schachbezirks Siegerland ein.
Dr. Joachim Wesener gewann seine Partie gegen Alfred Knetsch an Brett zwei mit Schwarz nach 17 Zügen und brachte die Hilchenbacher mit 1:0 in Führung. Joachim hatte früh das Läuferpaar und einen Zentrumbauern gewonnen. Ein massives schwarzes Bauerntrio im Zentrum, das Läuferpaar und die offene f-Linie mit Dame und Turm besetzt. Die Fesselung des Springers f3 sicherte den Figurengewinn und die Hilchenbacher Führung.
Francisco Valesco-Diaz an Brett 3, ebenfalls mit Schwarz, stand eigentlich als Erster gut und kam mit einem Mehrbauern aus der Eröffnung und alsbald ins Endspiel. Francisco verzichtete auf seine Rochade und zentralisierte den König. Das nutzte sein Gegner Manuel Johannes zum Gegenspiel und nach einer Fesselung auf der 6. Reihe zum taktischen Qualitätsgewinn. Kurz sah es noch so aus als könnte Francisco mit Springer und Turm den weißen König unter Druck setzen, doch dann geriet sein eigener König in Gefahr und sein Springer ging verloren. Ausgleich für das junge Team aus Weidenau/Geisweid.
An Brett 1 überraschte Nadeesh Ingo Lindam seinen Gegner früh. Als der weiße h-Bauer h6 erreichte, musste der Läufer g7 zurück aufs Ausgangsfeld. In der Folge hatte Schwarz großen Entwicklungsnachteil und kaum Hoffnung Läufer und Turm am Königsflügel zu entwickeln. Tom Utsch opferte in der Folge einen Springer für einen zweiten Bauern, um Gegenspiel gegen den lang rochierten weißen König zu erlangen. Nadeesh wies den Angriff mit genauem Spiel ab, verhinderte weiterhin die Entwicklung des schwarzen Königsflügels und gewann einen zweiten Springer. Am Ende geriet auch noch der unrochierte schwarze König in Gefahr. 2:1 für Hilchenbach und damit stand der Sieg auch schon fest, da Hilchenbach nach Berliner Wertung uneinholbar führte.
An Brett 4 war Kurt Menne kurzfristig eingesprungen. Er spielte mit Weiß gegen Clemens Menzel, der zwar noch als DWZ-los geführt wird, aber bereits eine ELO von 1490 vorzuweisen hat. Hier ergab sich ein spannendes Duell Erfahrung gegen Jugend. Clemens geriet mehr und mehr in Zeitnot und es sah nach einem Sieg für die Erfahrung aus. Doch Clemens meisterte die Zeitnot erstaunlich gelassen und fokussiert. Kurt kam mit einem Mehrbauern aus der Zeitkontrolle, doch willigte, auch angesichts des bereits feststehenden Mannschaftserfolges, ins Remis ein. 2,5:1,5 für Hilchenbach.
Br | SV Weidenau/Geisweid 2 | DWZ | 1½-2½ | SC Hilchenbach | DWZ |
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1 | Utsch, Tom | 1506 | 0-1 | Lindam, Nadeesh Ingo | 2165 |
2 | Knetsch, Alfred | 1503 | 0-1 | Wesener, Joachim, Dr. | 1705 |
3 | Johannes, Manuel | 1586 | 1-0 | Velasco-Diaz, Francisco | 1504 |
4 | Menzel, Clemens | 1490 (ELO) | ½-½ | Menne, Kurt | 1445 |
Br | Hellertaler SF | DWZ | 3-1 | SV Siegen | DWZ |
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1 | Rahimi, Rahim | 2104 | ½-½ | Richter, Gerald | 1970 |
2 | Petri, Wolfgang | 1884 | 1-0 | Lichte, Sven | 1703 |
3 | Reiffenrath, Christian | 1971 | 1-0 | Scholl, Eckhard | 1845 |
4 | Hassler, Rolf | 1741 | ½-½ | Pramann, Jürgen | 1629 |
Br | SV Weidenau/Geisweid 1 | DWZ | +:- | spielfrei | DWZ |
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Auch wenn sich die favorisierten ersten beiden Bretter der Hilchenbacher am Ende deutlich durchgesetzt haben und damit der Kampf entschieden war, mussten auch Lindam und Wesener erstmal einiges an Konzentration und Bedenkzeit aufbringen, um ihre Siege erringen. Es war ein echter Pokalkampf. Die Weidenauer haben sich an allen vier Brettern dem Kampf gestellt und haben in Partie und Analyse weitere Erfahrungen gesammelt. Man stelle sich vor jeder Verein des SB Siegerland hätte eine solch junge, mutige und lernwillige zweite (!) Mannschaft zum Viererpokal gemeldet.
Im Parallelkampf setzten sich die Hellertaler Schachfreunde mit 3:1 gegen den SV Siegen durch. Weidenau/Geisweid 1 zog kampflos in die nächste Runde ein. Dort wartet dann wohl auf Hellertal oder Hilchenbach ein weiteres Freilos oder der Halbfinalkampf gegen Weidenau/Geisweid 1.